Dorsaf Hamdani gilt als eine der größten Stimmen Tunesiens. Sie verkörpert die Veränderungen des modernen Mittelmeerraums, ist stolz auf ihren Multikulturalismus und stets auf der Suche nach künstlerischer Wahrheit. Sie studierte Malouf, die arabisch-andalusische Musik Tunesiens sowie halbklassische Genres, die im 20. Jahrhundert im Nahen Osten auftauchten.
Sie wurde 1975 als Tochter eines Geigers in der Hauptstadt Tunis geboren. Ihr Vater begeisterte sich für arabischen Gesang und ermöglichte seiner Tochter bereits ab dem zehnten Lebensjahr Gesangsunterricht am Nationalen Musikkonservatorium von Tunis. Ihr Studium in Tunis schloss sie mit einem Master in Musikwissenschaft ab. Ab 1995 nahm sie als Sängerin an Malouf-Konzerten teil, sang an der Kairoer Oper und arbeitete mit bekannten arabischen Musiker*innen zusammen. 1998 ging sie nach Paris, wo sie ein weiteres Studium an der Sorbonne begann und dort zwei Jahre später einen Master in Musik und Musikwissenschaft und später mit Doktortitel abschloss.
Lange lebte sie in Frankreich. 2020 machte sie Tunesien wieder zu ihrem Lebensmittelpunkt. Ihre vielfältigen Identitäten zwischen arabischer Welt und Europa spiegeln sich in ihrer Musik und in ihren künstlerischen Projekten wider. Ihre Mission ist es, einen Beitrag gegen die aktuelle Identitätskrise in der arabischen Welt mit ihren Mittel und Möglichkeiten zu leisten: durch musikalische Wiederentdeckungen kultureller Wurzeln und der Stärkung gerade der jungen Musikszene in Tunesien.
Dorsaf Hamdani – Gesang
Pierre Clavé – Oud, Buzuq, Perkussion