Der Figurengestalter Florian Schäfer hat diese Hausgeister in Lebensgröße nachgebaut und deutschlandweit auf Reise geschickt. Dafür hat er - zusammen mit seinem Team vom „Mythenatelier“ - knarzige Gesichter und verwitterte Hände aus Kunstmasse modelliert oder bucklige Körper aus Draht und vielen Schichten Polymer-Ton geformt. Das Ergebnis sind Figuren, die so lebensecht wirken, als wären sie direkt aus einer knatternden Mühle oder einer zugigen Scheune gekommen. Nun machen viele dieser fast vergessenen Wesen einen Zwischenstopp in Bad Oeynhausen. Die aktuelle Sonderausstellung „Hausgeister! Heimliche Mitbewohner des deutschen Aberglaubens“ präsentiert damit eine Sagenwelt, so reich wie die Irlands oder Norwegens.
Doch die Schau soll auch eine Reise in die Gedanken- und Gefühlswelt unserer Vorfahren sein: „Aberglaube hat schon immer die Ängste der Menschen widergespiegelt, genauso wie ihre Hoffnungen und Träume“, so Museumsleiter Hendrik Tieke. „Die Ausstellung zeigt damit auch eine vergangene Welt, die ihren Bewohner*innen unheimlich und unerklärlich schien – in der die Menschen aber auch viel bedächtiger und im Rhythmus mit der Natur lebten.“