Ein Schiffsunglück: 150 Menschen zimmern notdürftig ein Floß zusammen, um zu überleben. Die vorhandenen Rettungsboote hat natürlich die Führungselite bereits besetzt und ist eiskalt davon gesegelt. Auf dem Floß gilt nunmehr das Recht des Stärkeren. Wer zu schwach ist, wird zum Essen für die anderen. 15 Menschen überleben am Ende. Das ist nicht nur Ausgangspunkt dieses Theaterabends, sondern traurige Realität, die sich am 2. Juli 1816 vor der Küste Westafrikas abspielte. Die Medusa war ein französisches Flaggschiff, das zum Ziel der Kolonisierung unterwegs war. Das historische Ereignis wird zur Metapher und aus der Fregatte eine Yacht und aus der Yacht ein Raumschiff. Zeit und Ort verschwimmen und verdichten sich zum Menschheitsproblem, das nach Gerechtigkeit und Solidarität im Heute fragt.
Alexander Eisenach (*1984) ist spätestens seit 2016 durch die Auszeichnung des Kurt-Hübner-Regiepreises als Regisseur und Autor auf den deutschen und österreichischen Bühnen kein Unbekannter mehr. „Der Schiffbruch der Fregatte Medusa“ war ein Auftragswerk für das Münchner Residenztheater und feierte dort 2022 Uraufführung.
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