Seit seinen Anfängen in den frühen achtziger Jahren sind die ehemaligen „Filmzwerge“ zu einem facettenreichen Festival gewachsen, das insbesondere dem Filmnachwuchs und aufstrebenden Talenten eine Plattform bietet – aus der Region, aus Deutschland, aus ganz Europa.
Herzstück des Festivals sind die Europäischen Wettbewerbe. Im Spielfilmwettbewerb laufen acht Regiedebüts, die erstmals in Münster zu sehen sein werden. Eine internationale Jury prämiert die beste Regiearbeit mit einem Preisgeld von 5.000 Euro. Die diesjährige Auswahl zeugt von einer enormen stilistischen Bandbreite und einer bemerkenswerten Sensibilität für die Themen, die die Filmemacher:innen beschäftigen. Die großen Themen unserer Zeit, wie etwa die Klimakrise, weibliche Selbstbestimmung oder ungleiche Machtverhältnisse, schwingen in den Filmen mit – und die Art und Weise, wie sie behandelt werden, ist gleichermaßen inspirierend, aufrüttelnd und unterhaltsam.
Der Kurzfilmwettbewerb – seit dem ersten Festival 1981 im Programm – zeichnet ein lebendiges Bild der aktuellen europäischen Kurzfilmszene und zeigt in sechs Programmblöcken alle Genres, Themen und Ausdrucksformen – egal ob narrativ, dokumentarisch, animiert, experimentell oder auch Musikvideos. Der Publikumsliebling in dieser Kategorie wird mit einem Preis von 1.000 Euro ausgezeichnet, eine Jury vergibt einen weiteren Nachwuchsförderpreis in Höhe von 3.000 Euro.
In diesem Jahr gibt es in der Sektion „Westfalen Connection“ mit Filmen aus der Region erstmals zwei Wettbewerbe: für Kurzfilme bis 30 Minuten sowie für mittellange (30-60 Minuten) und lange Filme (ab 60 Minuten). Sowohl die Anzahl der Produktionen als auch denen Qualität verlangen es geradezu, dass eine größere Auswahl von einheimischen Filmen beim Festival zu sehen sind. In der Westfalen Connection werden insgesamt Preisgelder in Höhe von 2.500 Euro vergeben.
Der deutschlandweit einmalige Länderschwerpunkt mit Filmen aus den Niederlanden wartet in diesem Jahr ebenfalls mit einer kleinen Auswahl herausragender Regiedebüts auf. Und die Spätreihe Nightwatch ist einem originär europäischen Subgenre gewidmet, das tiefe Spuren in der Filmgeschichte hinterlassen hat, dem italienischen „Giallo“ und seiner Blütezeit in den 1970er Jahren, als Regisseure wie Dario Argento und Lucio Fulci neue Dimensionen des Schreckens auf die Leinwand zauberten.
Zudem gibt es Kooperationen mit dem Netzwerk Filmkultur NRW, das im Rahmen des Festivals einen Filmbildungstag ausrichtet, und dem Filmservice Münster.Land, der den Netzwerktag für (Film)Hochschulen in der Region um eine spannende Locationtour bereichert.
