Ulrike Ottingers Film ist ein Psychogramm zweier ungewöhnlicher, aber auch extrem unterschiedlicher Frauen, die eine, reich, exzentrisch, ihre Gefühle starr und maskenhaft verbergend, trinkt sich bewusst zu Tode. Die andere, arm, trinkt sich unbewusster zu Tode. Sachverständig kommentieren sie "soziale Fragen", "gesunder Menschenverstand", "exakte Statistik", die die Rolle von Schicksalsgöttinnen in einer verwalteten, technologisierten, genormten, von Massenmedien geprägten Welt spielen.
Hintergrund ist Berlin, erschlossen in einer grotesken Sightseeingtour (Trinkergeographie) und ergänzt durch authentische Beiträge von Menschen, die hier leben oder zu Gast sind: Rocksänger, Schriftsteller, Künstler, Taxifahrer. Ulrike Ottinger (*1942 in Konstanz) hat 2024 für ihr Lebenswerk den Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises bekommen.
Vor der Filmvorführung ab 20 Uhr im Kino des U ist um 19 Uhr eine Kuratorinnenführung durch die Ausstellung "Schlaraffenland" im Kunstverein geplant.