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Die Choreografie „EXÓTICA“ versteht sich als Hommage an alle vergessenen Performer*innen of Colour, die keinen Platz im Kanon der Tanzgeschichte fanden und erst langsam wiederentdeckt werden. Bereits im Titel des Stücks spiegelt sich die rassistische Kulturpraxis der Zuschreibung und Ausbeutung von als „fremd“ gelesenen und erotisierten Kunstformen. Und sie dauern bis heute an.
Um diese Kontinuität sichtbar zu machen, reist die mexikanisch-chilenisch-österreichische Choreografin Amanda Piña in ihrer jüngsten Arbeit in die Vergangenheit: Gemeinsam mit ihrem Ensemble erweckt sie in einer Art Totenbeschwörung die teils queeren Bühnenkünstler*innen La Sarabia, Nyota Inyoka, François „Féral“ Benga und Leila Bederkhan wieder zum Leben.
Sie waren mit ihren Tänzen in den 1920er Jahren mit großem Erfolg in Europa unterwegs. Amanda Piña will zeigen, mit welcher Vehemenz diese Künstler*innen den limitierten Raum zu nutzen verstanden, um darin herausragende Choreografien zu schaffen.