Aufgewachsen in einem kleinen Örtchen mit Blick aufs Meer, lebt und arbeitet Schlagzeuger und Komponist Emil Brandqvist mittlerweile in Göteborg. Geblieben sind die Gefühle, die die Natur bis heute in ihm weckt und ihn zu seiner Musik inspirieren. Brandqvist ist keiner der lauten Töne, heftige Energieausbrüche eher nicht sein Ding. Dass er ausgerechnet das Schlagzeug für sich entdeckte, ist seinem älteren Bruder geschuldet, einem begeisterten Drummer, dem der junge Emil nacheiferte. Doch dabei blieb es nicht, frühzeitig begann er zudem, zu komponieren, eine Leidenschaft, die er mit seinem Vater teilt. Im Mittelpunkt steht dabei für ihn stets die Melodie, erst dann denkt er über die rhythmische Begleitung nach.

Gemeinsam mit dem renommierten finnischen Pianisten Tuomas Antero Turunen und dem Bassisten Max Thornberg bildet er ein Trio mit fließendem, dynamischem Piano-Jazz als Markenzeichen. Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Breathe out“ 2013 haben sich die Drei als eines der aufregendsten Jazztrios Europas etabliert. Ihr Geheimnis liegt sicherlich in der raren Gabe, einen ganz eigenen Sound entwickelt zu haben, der durch die filigranen Klangmalereien von Namensgeber Brandqvist am Schlagzeug, den mal sensibel dahingetupften, mal rasant dahinrollenden Neo-Klassizismen des Pianisten Turunen und der fast stoisch voranschreitenden Kraft des Kontrabass-Spiels von Thornberg geprägt wird.

Gerade live ist das Trio ein echtes Erlebnis, wovon man sich in Hamm mit ihrem jüngsten Werk „Layers of Life“ überzeugen kann: Ein Album, das mit filigranen, hochkomplexen und doch eingängig daherkommenden Arrangements überzeugt – und zudem noch eine gemeinsame Komposition von Brandqvist und Turunen enthält.