Edvard Grieg, 1843 im norwegischen Bergen geboren, gilt noch heute als Komponist, der früh und entschieden nationale Klänge in seine Musik hat einfließen lassen. Durch die Verschmelzung von Elementen seiner heimatlichen Volksmusik mit Akzenten der Spätromantik schaffte er neue und einzigartige Klangwelten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben seinem Streichquartett in g-Moll, der „bemerkenswerteste(n) Komposition der Kammermusik des 19. Jahrhunderts“ (Enzyklopädie „Musik in Geschichte und Gegenwart“) sicherlich seine beiden Peer-Gynt-Suiten.
Die Gesamtpartitur enthält insgesamt 26 Stücke. Entstanden ist das Opus im Auftrag von Hendrik Ibsen. Der Lyriker hatte 1867 das dramatische Gedicht Peer Gynt veröffentlicht, das als reines Lesedrama konzipiert war. Nach dem großen Erfolg änderte Ibsen seine Meinung und beschloss, die Dichtung zu einem Bühnenstück mit Musik umzuarbeiten. Er schrieb an Grieg mit der Bitte, ihm bei der Durchführung seines Plans zu helfen und die entsprechende Musik zu komponieren. Er hatte relativ konkrete Vorstellungen davon, wie die Musik die Wirkung des Schauspiels unterstützen sollte – woran sich Grieg bei seiner Komposition auch gehalten hat. Die Uraufführung fand 1876 in Christiania (heute Oslo) statt, bei der aber sowohl Ibsen als auch Grieg verhindert waren. Für die Aufführung 1886 in Kopenhagen überarbeitete Grieg das Werk, 1892 und 1899 nahm er nochmals Änderungen vor. Einen Druck der Gesamtpartitur untersagte er, da er mit der Orchestrierung nicht zufrieden war. Eine Partitur aller 26 Stücke in der korrekten Reihenfolge erschien erst 1988, über 80 Jahre nach seinem Tod.
Der Konzertchor des Städt. Musikvereins unter der Leitung von Lothar R. Mayer bringt mit der klangvollen Unterstützung der Philharmonie Südwestfalen jetzt das gesamte Werk Griegs auf die Bühne im Kurhaus.