Oder zumindest ein größeres Stück vom Kuchen des Glücks als ihr Nebenmann. Und wer kann es ihnen verübeln? Denn wer wäre das nicht gerne – ein glücklicher und guter Mensch?
Die beiden Gangster Peachum und Mackie Messer konkurrieren mit unlauteren Mitteln um die Vormacht im Londoner Untergrund: Während Peachum eine Agentur für besonders Mitleid erregende Bettler betreibt, weiß Mackie außerordentlich gut, wie es sich stehlend und mordend auf Kosten anderer leben lässt. Als Mackie und Peachums Tochter Polly heimlich heiraten, verspricht das neu vermählte Paar, Soho auf den Kopf zu stellen – und produziert einen handfesten Skandal im Verbrecher-Milieu.
So groß die Lücken im rechtsstaatlichen System, so korrumpierbar sind seine Individuen, deren harten Egoismus und blanken Überlebenswillen Brechts ikonisches Stück aus der Weimarer Republik leidenschaftlich und ehrlich zelebriert. Kurt Weills nicht minder ikonische Musik lädt dazu ein, mit ihnen und ihren Sünden zu schwelgen und auch mitzufühlen.
Der Regisseur Sebastian Schug, der in der letzten Spielzeit den großen Publikumserfolg "Das Vermächtnis" im Kleinen Haus inszeniert hat, kehrt mit diesem Stück an das Theater Münster zurück – nun auf die große Bühne. Er präsentiert Brechts Klassiker und Welterfolg der Weimarer Republik als Tanz auf dem Vulkan einer untergehenden Gesellschaft und als wildes und schillerndes Spektakel, das den Ursprüngen der "Beggar's Opera" im England des 18. Jahrhunderts ästhetisch ebenso nachspürt wie dem französischen Theater des Grand Guignol und dessen Horror-Elementen.
Karten unter:
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