Literatur

„Der Lärm des Lebens“: Jörg Hartmann auf Lesetour

bis 15.04.2024
Als Raubein vom Dienst brilliert Jörg Hartmann seit 2012 im Dortmunder „Tatort“. Jetzt reiht sich der Schauspieler, der 1969 in Hagen geboren wurde, unter die Autoren. „Der Lärm des Lebens“ ist eine Hommage an seine Familie – und an das Ruhrgebiet. Auf Einladung des Netzwerks literaturgebiet.ruhr begibt sich Hartmann im April auf Lesereise durch die Region.

Den „Tatort“-Kommissar „Faber“, der Frau und Tochter bei einem Verkehrsunfall verloren hat und seine abgrundtiefe Trauer durch Zynismus zu kaschieren sucht, verkörpert Jörg Hartmann mit einer Intensität, die unter die Haut geht. Mimt er bei dem Krimi den Kotzbrocken mit harter Schaler und weichem Kern, so kommt er in seinem literarischen Debüt hundertprozentig sympathisch herüber.

In „Der Lärm des Lebens“ geht es um die gehörlosen Großeltern, die von Naziverfolgung bedroht waren, um die Mutter, die in Hagen eine Pommesbude betrieb, um die Demenz des Vaters und, last not least, um die eigene Karriere als Schauspieler. Die nahm so richtig Fahrt auf, als Jörg Hartmann 1999 an die Berliner Schaubühne berufen wurde – bis 2009 gehörte er dort zum festen Ensemble. Die ARD-Serie „Weissensee“, in der Hartmann den Stasi-Offizier Falk Kupfer verkörpert, machte ihn einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Das gilt noch stärker für seine Rolle als garstiger Mordermittler in Dortmund – Peter Faber ist ein Typ, der polarisiert. Die einen nervt sein chronischer Hang, Menschen vor den Kopf zu stoßen; andere sehen darin einen Ausweis von Authentizität.

Wenn sich Jörg Hartmann jetzt in literarischer Form dem Lärm des Lebens widmet, darf man sicher sein, dass die leisen Zwischentöne nicht zu kurz kommen.

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„Der Lärm des Lebens“: Jörg Hartmann auf Lesetour

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