Die 1980er Jahre im Ruhrgebiet waren laut und dreckig. Die Zechen und Stahlwerke sahen zwar bereits ihrem Ende entgegen, waren aber noch eindrucks- und geräuschvoll in Betrieb. Der „Pulsschlag aus Stahl“, den Herbert Grönemeyer 1984 in seiner Ruhrgebiets-Hymne, die längst zum Volkslied geworden ist, besang, war noch spürbar. Das spiegelte sich auch der regionalen Musikszene – Trash-Metal-Bands wie Sodom aus Gelsenkirchen oder Kreator aus Essen beschallten die Fans mit musikalischem Schwermetall.
1988 gründen Thorsten Benning, Morten Gass, Robin Rodenberg und Rainer Heseleit in Mülheim an der Ruhr die Band „Bohren“, spielen ebenfalls krachenden Metal und Hardcore. 1992 folgt dann der radikale Stilbruch – die Musiker erweitern in Anlehnung an die niederländische Band „Gore“ ihren Namen zu „Bohren & der Club of Gore“ und spielen fortan Instrumentalmusik – „doom ridden jazz music“, wie sie es selbst nennen.
Im Rahmen ihrer Patchouli Blue-Tour macht die konsequente Neuentdeckung der Langsamkeit auch für zwei Auftritte in NRW halt.