Für die italienische Pianistin ist klassische Musik eine Kunst, auf deren eigene Sprache man sich einlassen muss, um sie zu begreifen. Die Menschen, sagt Beatrice Rana, würden die Musik mehr schätzen, wenn sie die Grammatik und Semantik dieser »Sprache« besser kennen würden. Und das ist für sie der zentrale Punkt: »Die musikalische Erziehung muss verbessert werden, damit Menschen, seien sie jung oder alt, in den Genuss klassischer Musik kommen können. Und ich meine damit nicht nur die musikalische Erziehung in den Schulen, die es Kindern ermöglicht, in Berührung mit klassischer Musik zu kommen, sondern auch musikalische Erziehung in dem Sinn, dass es Menschen ermöglicht wird, zu Konzerten gehen zu können. Und dass sie stolz darauf sind, das zu tun. Dass sie eben nicht denken, dass das etwas Totes ist, was sie da hören. Oder nur virtuoses Kunstgewerbe ohne ästhetische Kategorien.« Wenn sie nun gemeinsam mit dem Flötisten Emanuel Pahud auf die Bühne tritt, wird das Publikum schon nach wenigen Tönen verstehen, was sie damit meint.
Program:
Robert Schumann Drei Romanzen op. 94 | Fantasiestücke op. 73
Clara Schumann Romanzen op. 22
Francis Poulenc Sonate für Violine und Klavier FP 119 (Bearbeitung für Flöte)
Sergei Prokofjew Sonate für Flöte und Klavier op. 94