Kunst

Alona Rodehs Ausstellung "Interzone"

09.11.2024 - 02.03.2025
Veranstaltungsort
Kunstmuseum Gelsenkirchen
Wie sieht sie aus, eine Stadt bei Nacht - apokalyptisch und futuristisch zugleich? Wer das Kunstmuseum Gelsenkirchen besucht, wird es herausfinden. Das verspricht Alona Rodehs Ausstellung „Interzone".

In "Interzone" sollen die Besucher*innen auch nicht-menschlichen Protagonisten begegnen, wie es in der Ankündigung heißt. In ihrer bisher größten Museumsausstellung soll es auch darum gehen, wie Lichtarchitektur von Städten und Überwachungstechnologien wirken. Die gebürtige Israelin, die jetzt in Berlin lebt, will dafür ein "vielschichtiges Raumerlebnis" im gesamten Untergeschoss des Museums schaffen. Zu den eigens für die Ausstellung entstandenen Neuproduktionen gehören erstmals auch zwei Videospiele für mehrere Nutzer*innen, die zugleich Bezug auf die Kinetische Sammlung des Kunstmuseums nehmen.

In Rodehs Choreografie aus Licht, Sound und Bewegung sollen die Besucher*innen auf unterschiedliche Protagonisten urbaner Räume treffen: So zeigt die Arbeit „The Juicer“ (2023) E-Scooter, die eine Lightshow veranstalten, während im neu entstandenen Videospiel „Wasted“ (2024) Geldautomaten zu eigenständigen Wesen werden. Die apokalyptischen Bilder einer Mülldeponie, die von einem Schwarm Drohnen überwacht wird, verdichten sich in „CORE DUMP“ (2024) zu einer beunruhigenden Perspektive auf toxische Kreisläufe und technische Automatisierung mit Anspielungen auf militärische Überwachung.

Eingebettet in hyperrealistische digitale Erzählwelten, beleuchten Rodehs Werke Prozesse, die in modernen Stadtlandschaften und auch im lokalen Umfeld von Bedeutung sind: unregulierte Kapitalbewegungen, postindustrielle Urbanität, fragwürdige Mobilitätskonzepte, digitale Überwachung und Verschleierung sowie ökologische Krisen.

Der Ausstellungstitel „Interzone“ verweist auf den gleichnamigen Ort in dem Roman „Naked Lunch“ von William S. Burroughs und deutet auf einen Schwellenzustand hin, in dem die Gesetze der Physik, soziale Verbindlichkeiten und gesellschaftliche Strukturen in Bewegung geraten. Auch das Museumsgebäude aus den 1980er Jahren bietet überraschende Perspektiven und unerwartete Raumeindrücke. Mit der Installation ihrer Werke reagiert Rodeh, die auch als Szenografin tätig ist, auf die architektonischen Besonderheiten des Museums und schafft einen Raum, in dem die ambivalente Atmosphäre nächtlicher Urbanität spürbar werden soll.

Zur Eröffnung am 8. November, 20.30 Uhr, zeigt Rodeh die Lichtperformance „The Mood Organ“ an der Museumsfassade, die manuell vom Publikum über eine Tastatur aktiviert und verändert werden kann.

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Alona Rodehs Ausstellung "Interzone"

09.11.2024 - 02.03.2025
Veranstaltungsort
Kunstmuseum Gelsenkirchen

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