Nicht einmal so groß wie eine Ein-Euro-Münze ist das Schlösschen und nach aktuellem Forschungsstand wohl einzigartig in Europa. Als lizenzierter Sondengänger hatte Constantin Fried den Schatz vor rund zwei Jahren auf einem Acker im ostwestfälischen Petershagen entdeckt und konnte es selbst kaum glauben. Solche römischen Schlösser seien normalerweise viel größer und aus Eisen oder auch bronzenen Teilen gearbeitet. Nach gründlichen Untersuchungen wurde der Schatz jetzt erstmals öffentlich präsentiert.


Da der Fund äußerlich baugleich mit regulären römischen Dosenschlössern ist, sind sich die LWL-Expert*innen sicher, dass es sich tatsächlich um die Miniaturausgabe eines solchen Schlosses handelte, das ins 3. oder 4. Jahrhundert nach Christus datiert werden kann. Das aus Gold und Eisen äußerst filigran gearbeitete Stück misst nur 1,1 mal 1,2 Zentimeter und muss von einem hochspezialisierten Kunsthandwerker gefertigt worden sein. Solche Schlösser dienten wahrscheinlich dazu, Truhen oder ähnliches zu schützen, vergleichbar mit heutigen Schmuckschatullen. Was mit dem goldenen Miniatur-Dosenschloss passiert, steht noch nicht ganz fest. Zunächst soll es wohl weiter erforscht und begutachtet werden und anschließend in ein Museum kommen.