Lina Atfah erhält Literaturpreis Ruhr

LiteraturEssen
Die in Wanne-Eickel lebende Lyrikerin Lina Atfah wurde für ihren zweisprachigen Gedichtband „Grabtuch aus Schmetterlingen“ mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Weitere Preise gingen an Julienne De Muirier und das Essener Festival Literaturdistrikt.

Der Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr ist mit 15.000 Euro dotiert. Lina Atfah erhielt den Preis zusammen mit ihrem Übersetzungsteam, bestehend aus Brigitte Oleschinski und Osman Yousufi. Damit wurde erstmals ein aus einer Fremdsprache übersetztes Werk mit diesem Preis ausgezeichnet.

„Grabtuch aus Schmetterlingen“ war im September 2022 im Bielefelder Pendragon-Verlag erschienen. In dem Band vereint Lina Atfah „Witz, Kampfeslust, Leid und Weltverliebtheit“, so die Jury-Begründung. Bei der Lektüre werde einem die ganze Bandbreite menschlicher Empfindungen geschenkt.

Lina Atfah wurde 1989 in Syrien geboren und studierte in Damaskus arabische Literatur. 2014 erhielt sie die Erlaubnis, das Land zu verlassen und kam nach Deutschland. 2019 wurde ihr erster Gedichtband auf Deutsch veröffentlicht: Das Buch von der fehlenden Ankunft, für das Lina Atfah 2020 im Rahmen der Frankfurter Buchmesse mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet wurde. Grabtuch aus Schmetterlingen folgte 2022 und war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023 nominiert. Seit 2014 lebt Lina Atfah in Wanne-Eickel.

Den Förderpreis erhielt die Dortmunderin Julienne De Muirier für die Erzählung „Nachtfahrt“, veröffentlicht auf der Website „Wortmeldungen“. Der Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der undotierte Ehrenpreis ging an das Festival Literaturdistrikt und seine beiden Gründerinnen Fatma Uzun und Semra Uzun-Önder.

Der Literaturpreis Ruhr wird seit 1986 vom Regionalverband Ruhr vergeben. Er richtet sich an Schriftsteller*innen, die im Ruhrgebiet leben oder über die Region schreiben.

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