Auf einen unscheinbaren Mauerrest in der antiken Oasenstadt Palmyra in Syrien richtet sie ihre Kamera. Und auf einen majestätischen Berg, der mal im Nebel verschwindet, mal unter dunklem Himmel leuchtet: der Ararat in Ostanatolien. In Armenien interessiert die Fotografin sich für alte sowjetische Bushaltestellen. Und im Marschgebiet des Süd-Irak fotografiert sie 1980 Schilfbauten im Wasser – kurz bevor sie verschwinden sollten.
Zu Hause ist Ursula Schulz-Dornburg in Düsseldorf, doch ihre poetischen dokumentarischen Bilder erzählen von weiten Reisen, von vergangenen Kulturen, landschaftlichen Veränderungen, politischen Verwerfungen. Schlicht und schwarzweiß, inspiriert von der amerikanischen Minimal Art und auch von Bernd und Hilla Becher.
Bevor sie nach Düsseldorf kam, hatte Schulz-Dornburg von 1959 bis 1960 Fotografie und Journalismus in München studiert. Ihre eigene Bildsprache entwickelte sie autodidaktisch und war seit den frühen 1980er Jahren mit einer analogen Kamera unterwegs – in Armenien und Kasachstan, im Jemen, in Syrien und Indonesien, im Irak, aber auch in China, Nepal, Russland und in der Türkei. Für ihr Lebenswerk erhält die Fotografin, Weltreisende und Abenteurerin jetzt den Kunstpreis des Landes NRW und 2025 dazu noch den Bernd-und-Hilla-Becher-Preis.