Im Porträt: Krefeld Pavillon

Kunst
Der Krefeld Pavillon, entworfen vom Düsseldorfer Künstler Thomas Schütte, wurde als Ausstellungshaus für das Bauhaus-Jubiläum 2019 errichtet. Er dient auch als Ort für Konzerte und Lesungen.

Auf den ersten Blick hat der achteckige Zentralbau mit geschwungenem Kupferdach nichts mit dem Bauhaus zu tun. Der Pavillon löst eher widersprüchliche Assoziationen aus: Einerseits erinnert er an Memorialbauten wie das Pantheon in Rom, das der Überhöhung dient, andererseits gleicht seine innere Struktur einem Panopticon, also einer Architektur der Überwachung und Kontrolle. Doch das helle Lärchenholz und die geschwungene Dachform konterkarieren alle Zuordnungen. Der Krefeld Pavillon ist vor allem eine freie poetische Form.

Bespielt wird der Bau vom Projekt MIK e.V., einem Zusammenschluss von engagierten Krefeldern und Fachleuten. Seit 2010 widmet er sich mit Forschungsprojekten, Ausstellungen, Publikationen und Filmen der gestalterischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen der Architekt Ludwig Mies van der Rohe und das Bauhaus und ihre Verbindungen ins Rheinland, zur rheinischen Samt- und Seidenindustrie und deren Protagonisten, Institutionen und Verbänden.

2015–2019 konzipierte und realisierte Projekt MIK anlässlich des 100. Bauhaus-Jubiläums das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Bauhaus und Seidenindustrie im Krefeld Pavillon von Thomas Schütte“ als NRW-Beitrag zum Jubiläum. Dabei ging es um die vielfältigen Verbindungen der Reformschule nach Krefeld. Im Fokus stand das kulturell-industrielle Netzwerk aus Vertretern der künstlerischen Avantgarde, Protagonisten der Seidenindustrie und verschiedenen Institutionen von den 1920er-Jahren bis in die Nachkriegszeit. Der Künstler Thomas Schütte schuf für die Ausstellung den Krefeld Pavillon als Ausstellungsgebäude im Kaiserpark Krefeld.

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