Seit 1956 gilt das Prinzip Solidarität zwischen Düsseldorf und dem finanziell schwächeren Duisburg. Die Gemeinschaft, austariert im Verhältnis Zwei zu Eins, hat sich stets bewährt und funktioniert auch als logistischer Kraftakt. Symbolisch genommen ist der Rhein das Bindeglied, praktisch gesprochen sind es Busse, Transporter und Sattelschlepper, die die Verbindung halten.
Das Düsseldorfer Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee (dort, wo 1875 das neue Stadttheater eröffnete, das 1943 stark beschädigt wurde) erhielt Mitte der 50er Jahre sein heutiges Gesicht. Nach aufwendiger Sanierung, Restaurierung sowie sicherheits- und bühnentechnischer Erneuerung erstrahlt es seit 2007 in neuem Glanz – inklusive eines lichthellen Orchester- und Ballettprobensaals und des riesigen Fundus im Keller. Äußerlich eher klobig, steht das Haus mit seinen schön geschwungenen Treppen des Foyers und typischen Stilelementen der 50er Jahre zu Recht unter Denkmalschutz.
Ein Charakteristikum der Rheinoper ist – nicht nur personell – ein starkes Ensemble, das selbst anspruchsvolle Partien mit hauseigenen Kräften besetzen kann. Ans Ballett wurde Martin Schläpfer berufen, dessen künstlerisches Format gemeinsam mit der exquisiten Compagnie sich eigenständig behauptet. Manifestiert auch im neuen Namen: „Ballett am Rhein“. Ihm gefolgt ist 2020 der Argentinier Demis Volpi. Im Dezember 2021 hat der Düsseldorfer Stadtrat einen Neubau der Oper beschlossen. Statt das bestehende Gebäude einmal mehr zu sanieren, soll in den kommenden Jahren ein, so ein Zitat aus der Pressemitteilung, „Opernhaus der Zukunft“ gebaut werden. Wann genau es entsteht und wie genau es aussehen wird, ist noch unklar.
Ballettgenuss für Menschen mit Einschränkung der Sehfäigkeit:
Seit Beginn der Spielzeit 2023/2024 gibt es erstmals in einem Opernhaus in Deutschland im Bereich Tanz ein fest installiertes Inklusions-Projekt für Ballettliebhaber*innen mit Sehbehinderung. In Kooperation mit den Ballettfreunden der Deutschen Oper am Rhein e.V. und Unterstützung von Aktion Mensch bietet das Ballett am Rhein regelmäßig Vorstellungen an, bei denen eine Live-Beschreibung über Kopfhörer oder Handy-App Blinden und Menschen mit eingeschränkten Sehfähigkeiten ein bildreiches Tanzerlebnis ermöglicht. Vor dem Hörerlebnis steht eine Tastführung auf dem Programm, bei der haptische Eindrücke von Kostümen, Perücken und Bühnenbild gesammelt werden können.