Wer hätte das gedacht? Der Erfinder des Bandoeons ist ein Krefelder – und kein Argentinier! Sein Name: Heinrich Band. Der Seidenweber, Cellist und Musiklehrer entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts dieses Ziehharmonika-Instrument, das sehr bald in Serie hergestellt wurde. Erst mit Matrosen und Auswanderern fand es seinen Weg nach Südamerika, wo es in den Hafenbars zum Hauptinstrument für den Tango wurde.

Das Wirken von Heinrich Band in Krefeld, seine Herkunft aus einer Seidenweberfamilie und seine Person stehen exemplarisch für die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs durch Bildung und Unternehmergeist. Dem berühmten Sohn widmet das Theater Krefeld und Mönchengladbach zum 650. Stadtjubiläum die Uraufführung „Seide – Band – Bandoneon“.

Das Stück schildert die Reise des Musikinstruments. Allerdings nicht als Handlungsballett, sondern in Episoden, die sich auch an historischen Ereignissen und Figuren orientieren. So gibt es szenische Momente, die an den Weberaufstand, einen Messerkampf oder eine Hochzeit erinnern. Der Pianist und Komponist André Parfenov hat eine Partitur für sich, eine Geigerin und einen Bandoneoisten geschaffen. Von 80 Volksliedern aus dem Niederrheinischen hat er sich inspirieren lassen zu einer Komposition mit avantgardistischen Klängen, aber auch folkloristischen und Tango-Assoziationen.

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