1906 schuf Hilma af Klint (1862–1944) eine Serie kleinformatiger abstrakter Bilder. Damit kam die Schwedin jenen Malern, die von der Kunstgeschichte als Begründer der Abstraktion ausgegeben werden, gleich um mehrere Jahre zuvor. Wie Kandinsky, Mondrian oder Malewitsch war sie auf der Suche nach dem Geistigen in der Kunst. Ihre Neigung zu Okkultem und zur Theosophie offenbarte sich bereits 1879, als die 17-Jährige an Séancen teilnahm.
Eine Ausstellung der Kunstsammlung NRW bringt die Werke von Hilma af Klint und dem vier Jahre jüngeren Wassily Kandinsky (1866–1944) in einen Dialog. „Träume von der Zukunft“ (so der Titel) vereint Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Notizen der beiden visionären Künstler*innen. Kurator*innen der Schau am Grabbeplatz sind Julia Voss, die 2020 eine vielbeachtete Biografie zu Af Klint veröffentlicht hat, sowie der Schwede Daniel Birnbaum, Mitherausgeber des Catalogue Raisonné.