Film

Duisburger Filmwoche: "Landschaft und Wahn"

07.11.2024
Als sich das Dunkel lichtet, sehen wir waldiges Gelände, das fernab ein Zug Menschen durchquert. Es liegt etwas in der Luft, weniger beschaulich als bedrückend.

Der Film von Nicole Vögele nimmt sich Zeit, scheint still zu stehen in seiner Betrachtung der Natur, der Überreste und Spuren menschlicher Anwesenheit (im Erdreich liegen verstreut Passfotos, Handys, Kleidung, des Nachts blinkt das Rot von Autoleuchten), und einer dörflichen Besiedlung mit Moschee und Minarett. Hier, im Grenzgebiet von Bosnien-Herzegowina und Kroatien, wo noch Minenfelder abgesperrt werden und verbrannte Panzer aus dem Balkankrieg liegen, sind Asylsuchende untergebracht in einem Elendsquartier.

Männer, Frauen, Kinder aus Afghanistan, Kurden aus der Türkei und von anderswo finden sich wieder im Unwirtlichen eines Notbehelfs. Während Einheimische empathisch und hilfsbereit reagieren und Aushilfsjobs verschaffen, harren die Meisten aus im Wartestand, die Abweisung vor Augen und mit wenig Hoffnung auf Weiterkommen in der EU. Am Ende tauchen neue Ankömmlinge auf. Der Film, eine beherrscht beobachtende, deshalb umso beklemmendere Protestnote.

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Duisburger Filmwoche: "Landschaft und Wahn"

07.11.2024

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