Literatur

Wuppertaler Literatur Biennale 2024: Decolonize Wuppertal über Sussy Dakaro

05.05.2024
Vom Verschwinden und Erinnern: Die Initiative "Decolonize Wuppertal" widmet sich der Geschichte der indigenen Australierin Sussy Dakaro, die 1885 im Wuppertaler Zoo "ausgestellt" wurde.

1883 wurde eine Gruppe von neun Indigenen auf der Insel Palm Island (Australien) entführt, um in den USA und Europa bei sogenannten "Völkerschauen" in Zoos, im Zirkus oder auf Jahrmärkten ausgestellt zu werden. Die Überlebenden der Gruppe wurden 1885 auch im Wuppertaler Zoo "ausgestellt". Eine von ihnen, die 17-jährige "Sussy Dakaro", verstarb 15.000 km von ihrer Heimat entfernt am 23.06.1885 in Wuppertal. Sie liegt auf dem evangelischen Friedhof in Sonnborn begraben.

In den letzten beiden Jahren wurden die Bemühungen um die Erinnerung an ihre Person intensiviert. Das Grab wurde geöffnet und es besteht Kontakt zu den Nachfahren in Australien mit dem Ziel, sterbliche Überreste zu überführen.

Die Veranstaltung soll ihre Geschichte wachhalten: durch Texte, Musik und Interviews mit Menschen, die sich für die Erinnerung an sie eingesetzt haben. Ergänzend dazu werden die eingereichten sowie bei einem gemeinsamen Schreibworkshop entstandenen Texte in einem Zine veröffentlicht.

Meieli Borowsky-Islam ist Autorin, Kolumnistin und Projektleiterin. Sie ist Mitgründerin der Initiative »Decolonize Wuppertal«, die mit dem Wuppertaler Heimatpreis ausgezeichnet wurde. Bei der Anthologie »Was uns empowert – Geschichten von FLINTA of Color« (2023) wirkte sie als Autorin und Herausgeberin mit.

Dirk Jädke arbeitet als Sozialarbeiter und Bewährungshelfer. Er ist Mitgründer von »Decolonize Wuppertal« und der Initiative »Power of Color«, für die er im Integrationsausschuss der Stadt Wuppertal sitzt.

Eintritt: frei

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05.05.2024

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