Bereits seit Februar 2019 spielt Christian Friedel den Prinzen von Dänemark in der Inszenierung von Roger Vontobel. Das Besondere an der Hamlet-Inszenierung: Friedel zeigt sich gewohnt musikalisch, er selbst hat die Songs für das Stück geschrieben. Gemeinsam mit seiner Band „Woods of Birming“ performt der Schauspieler, auch bekannt aus seiner Rolle in der Erfolgsserie „Babylon Berlin“, eine Shakespeare-Show, die zwischen Rockkonzert und Theaterabend oszilliert.

Worum geht's? In Dänemark ist nichts, wie es war. Dem krisengebeutelten Königreich droht der Untergang; etwas ist faul im Staate. Mittendrin der Königssohn: Hamlet. Gerade eben hat er noch seinen Vater zu Grabe getragen, da muss er seinen Onkel als neuen Mann der Mutter akzeptieren. Und seine geliebte Ophelia (gespielt von Cennet Rüya Voß) spioniert ihm im Dienst seiner vermeintlichen Gegner nach. Eine Welt aus Lug und Trug, so scheint es Hamlet. Woher sollte da noch Vertrauen kommen? Hamlet strauchelt. Er schwankt. Innerlich zerrissen, will er den Tod seines Vaters rächen. Und damit setzt er ein mörderisches Spiel in Gang.

Regisseur Roger Vontobel stellt in seiner Inszenierung die Frage, wie richtiges Handeln möglich ist, wenn man den Spagat zwischen privater Not und politischer Realität machen muss. Wer ist hier im Recht? Wer lügt? Wer sieht noch klar? Wer ist wahnsinnig und wer vernünftig in dieser Welt, die aus den Fugen geraten ist? Ursprünglich entstand Vontobels „Hamlet“ am Staatsschauspiel Dresden, wo er während der dortigen Intendanz von Wilfried Schulz zur Kultinszenierung wurde.