
In Aachen wagt man Ungewöhnliches, um zu zeigen: Theater ist nicht von gestern, sondern aktuell, egal wie alt die Stücke auch sein mögen. Wolfgang Amadeus Mozart hat um 1780 das Singspiel „Zaïde“ komponiert und es unvollendet beiseitegeschoben. Die Geschichte handelt von einem Harem und den darin lebenden Sklavinnen und Sklaven, von der Liebe zur Freiheit und der Unfähigkeit der Herrschenden, sich in die Lage ihrer „Untergebenen“ hineinzuversetzen.
Die israelische Komponistin Chaya Czernowin erweitert nun Mozarts Fragment. Ihr neues Werk „Adama“ handelt von der unmöglichen Liebe eines namenlosen Paares – einer Jüdin und eines Palästinensers. Der in Jerusalem aufgewachsene Regisseur und Bühnenbildner Ran Chai Bar-zvi inszeniert „Zaïde/Adama“ vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Konfliktlage. Der Chor als Symbol von Masse und Macht wird dabei eine besondere Rolle einnehmen.