BühneSchauspielLiteratur

Soloabend mit Wolfram Koch: "Zack. Eine Sinfonie"

14.12.2024
Veranstaltungsort
INSEL | Kultur im ADA
Beim Tatort aus Frankfurt ermittelte er als Kommissar. Jetzt steht Wolfram Koch in Wuppertal auf der Bühne in Daniil Charms "Zack. Eine Sinfonie".

"Die tatsächliche Realität ist nur durch neue, absurde Kunst darzustellen und zu erreichen", so Daniil Charms. Geboren ist der Meister absurder Miniaturen und genialer Humorist 1905 in Petersburg. Seine Figuren nannte der Kritiker Helmut Schödel einmal "Marionetten des Unsinns" und "ein Fest für geniale Schauspieler" – mit Wolfram Koch hat Regisseur Jakob Fedler genau einen solchen gefunden. Er ist ein renommierter Theater- und Fernsehschauspieler, der an allen großen Bühnen des Landes auftritt. Im Frankfurter "Tatort" spielt er die Figur des Kriminalhauptkommissar Paul Brix.

In dem Monolog "Zack. Eine Sinfonie" tritt Wolfram Koch als Entertainer, als Clown und als ein Spieler mit Tröte auf, der einfach spielen, tanzen und musizieren muss. Dabei will Koch sein Publikum vor allem unterhalten und zum Lachen bringen, doch Daniil Charms Prosa, Gedichte, Szenen und Dialoge sind immer Texte mit doppeltem Boden. Hinter dem Humor zeigt sich die Verzweiflung, die Not der Figuren. Neben einem Puschkin-Witz steht das Grauen eines totalitären Staates.

Charms Texte erzählen von den Absurditäten des Lebens und den politischen Verhältnissen seiner Zeit, denen man vielleicht in letzter Konsequenz nur mit einer großen Portion Nonsens oder mit einem Lachen begegnen kann, denn neben der Tragödie steht seit jeher die Komödie.

Wolfram Koch wurde in Paris geboren und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt ausgebildet. Erste Engagements führten ihn an die Freie Volksbühne, das Schiller-Theater Berlin und an das Schauspiel Frankfurt. 1995 bis 2000 war er festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, seitdem arbeitet er frei unter anderem am Schauspiel Frankfurt, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Deutschen Theater in Berlin.

Im Kino gab Koch als 13-Jähriger in Voytech Jasnys Romanverfilmung von Ansichten eines Clowns (1975) seinen Einstand. Zu seinen Filmen zählen Hannah (2006, Regie: Erica von Moeller), die Romanverfilmung „Die Entdeckung der Currywurst“ (2008, Regie: Ulla Wagner) und „Draußen ist Sommer“ (2013, Regie Friederike Jehn). Koch ist daneben als Hörbuchsprecher aktiv und spielte zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen. Im Oktober 2013 präsentierte der Hessische Rundfunk ihn als neuen Tatort-Kommissar für seinen Wohnort Frankfurt am Main.

"Zack. Eine Sinfonie" ist die dritte gemeinsame Arbeit von Wolfram Koch, Dorien Thomsen und Jakob Fedler. Nach den beiden Einar-Schleef-Inszenierungen "Ich bins deine Mutter" und "Gertrud", die an zahlreichen deutschen Bühnen, darunter das Deutsche Theater Berlin, die Volksbühne Berlin, das Schauspielhaus Bochum und das Mousonturm in Frankfurt, gespielt wurden. Jetzt widmen sie sich den letzten Texten von Daniil Charms.

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