2019 wurde die Krisenperformance der Kölner Theater- und Hörspielmacherin Philine Velhagen uraufgeführt. Die Wiederaufnahme geht an vier November-Terminen erneut in einem leerstehenden Haus über die Bühne. Schauplatz der Produktion, die Velhagen gemeinsam mit Drama Köln präsentiert, ist ein Wohnhaus im Kölner Stadtteil Lindenthal – die genaue Adresse wird drei Tage vor der jeweiligen Vorstellung via Mail bekanntgegeben.
Das Setting: Durch das Objekt der Begierde führt keine Maklerin, sondern eine körperlose weibliche Stimme. Was die interessierten Teilnehmer*innen der Tour zum Spekulieren bringt: Weshalb verzichtet die Maklerin auf physische Anwesenheit? Welche Kompetenz hat ihre bloße Stimme? Nicht die einzigen Fragen, die bei der Livehörspiel-Installation gestellt, wenn auch nicht beantwortet werden.
Philine Velhagens gallige Satire „Wohnungsbesichtigung“ nutzt die Mittel des Theaters, des Hörspiels und der Gruppendynamik, um die Wohnung vom Objekt gesellschaftlicher Debatten zum Gesprächsort selbst zu machen. Der vermeintlich private Raum wird zu einem öffentlichen, an dem sich aktuelle Entwicklungen, Grabenkämpfe und utopische Konzepte des Zusammenlebens sinnlich reflektieren lassen.