
Bekannt wurde er in den 1980er Jahren – vor allem mit Stop-Motion-Filmen, in denen er eigene Kohlezeichnungen verarbeitet. William Kentridge großes Thema damals: das südafrikanische Apartheid-Regime und seine Überwindung. Seither ist viel passiert. Die leicht zittrigen Filme des 1955 in Johannesburg geborenen Künstlers wurden zum Ausgangspunkt für ein überaus vielfältiges Werk. Zeichnungen, Tapisserien und Skulpturen gehören dazu. Daneben hat sich der Künstler auch als Regisseur hervorgetan, unter anderem mit Stücken für die Puppenbühne. Er inszeniert aber auch Opern und konzipiert eigene, multimediale Bühnenwerke. Einen großen Überblick über Kentridges Schaffen bietet ab September eine umfassende Doppelausstellung in Essen und Dresden. Im Museum Folkwang werden dann Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen und animierte Kurzfilme zu sehen sein. Außerdem eigens für die Schau entstandene Mehrkanal-Projektionen, in denen Kentridge Einblick in sein Schaffen für das Musiktheater gibt. Ein besonderes Augenmerk legt die Ausstellung im Museum Folkwang auf jüngere Arbeiten und solche, die sich mit der Geschichte Essens verbinden lassen – mit dem Aufschwung und Niedergang der Montanindustrie etwa oder mit dem kolonialen Erbe.