LiteraturKunst

Wege durch das Land 2024: Roger Boltshausers "Rede an die Architektur"

08.06.2024
Roger Boltshauser hat für das Festival "Wege durch das Land" exklusiv eine "Rede an die Architektur" geschrieben. Dazu ist im Technischen Rathaus Bielefeld Jazz-Virtuose Edgar Knecht zu hören.

Seit den 1990er Jahren beeindruckt der Schweizer Architekt Roger Boltshauser mit seinen Bauten, die hohe ästhetische Ambitionen mit einem tiefen Verständnis für die Komplexität des Bauens vereinen. Denn Boltshauser versteht seine Architektur nicht als Ergebnis rein fachspezifischer Überlegungen, sondern lässt seine Zeichenkunst in seine Entwürfe einfließen. Er versucht immer wieder neue Antworten auf komplexe Probleme zu finden und interagiert dabei oft mit anderen Disziplinen.

Seine Bauten zeugen von einem großen Interesse an Materialien, insbesondere Erde als Baustoff. Er hat mit Stampflehm experimentiert, diesen mit anderen Baustoffen kombiniert und damit hybride Architekturen entwickelt, in denen archaische und technisch-moderne Konstruktionen zu ungewohnten Ausdrucksformen verschmelzen. So hat Boltshauser früh den Weg zu einer nachhaltigen Architektur beschritten und gezeigt, dass traditionelle Baumethoden auch heute von großer Bedeutung sein können. Für das Festival "Wege durch das Land" hat er eine "Rede an die Architektur" geschrieben, die er in einem Meisterwerk Ostwestfalens vorträgt: im Technischen Rathaus Bielefeld.

Von Hanns Thiele 1952 erbaut, weist es typischen Merkmale der 1950er Jahre auf und wurde in den 2010ern umfassend saniert. Das signifikanteste Element des Altbaus ist ein weitschwingender Treppenlauf an der einstigen Rückfassade des Gebäudes. Geschickt wurde diese genutzt, um eine große, über alle Stockwerke reichende Halle zu kreieren, die nun Alt- und Neubau mit größter Selbstverständlichkeit verbindet. Ein architektonisches Meisterwerk, das Tradition und Moderne vereint.

Umrahmt wird das Programm durch den international gefeierten Jazz Virtuosen Edgar Knecht am Piano. Mit seinen Kompositionen aus bekannten Werken, die in die Improvisation übergehen, schafft er neue Zugänge zu einer scheinbar verlorenen Tradition – eine einzigartige Symbiose aus Jazz, Klassik und Weltmusik.

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Wege durch das Land 2024: Roger Boltshausers "Rede an die Architektur"

08.06.2024

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