
Kindheit ist mehr als ein Zustand, es ist ein Gefühl. Während wir als Kinder kaum etwas sehnsüchtiger erwarten, als erwachsen zu werden, sehnen wir uns später häufig nach genau diese Zeit zurück, als die Welt noch etwas einfacher und heimeliger war. Die Schauspielerin und mehrfache Trägerin des Deutschen Filmpreises Jördis Triebel zieht uns mit ihrer Stimme hinein in Lewis Carolls Roman ‹Alice hinter den Spiegeln› und in die wundersame Anderswelt. Alice kehrt ins Wunderland zurück und muss sie sich dieses Mal den Herausforderungen der Emanzipation vom Kind zur Frau stellen. Und das in einer Welt, in der alles auf dem Kopf zu stehen scheint, wo Erinnerungen nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft reichen und gewohnte Regeln nicht mehr gelten.

Ähnlich und doch ganz anders wartet der zweite Text des Abends auf: Maren Kames ‹Hasenprosa›. Der jüngste Roman der Autorin schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2024. Es ist die Geschichte einer, die sich mit ihrem Stoffhasen aufmacht, das Erwachsensein zu lernen und dabei die eigene Familiengeschichte, Popkultur aber auch literarische Konventionen und Gattungen querfeldein durchquert.
Musikalisch vervollständigt wird der Abend von der Harfenistin Anna Steinkogler und dem Akkordeonspieler Valentin Butt als Duo Oxymoron.