Brecht selbst war nicht glücklich mit diesem Stück über den Kriegsheimkehrer Andreas Kragler. Für eine Nacht wird Kragler zum Straßenkämpfer und Revolutionär, nur um am Ende doch wieder in den Schoß seiner früheren Verlobten und der bürgerlichen Gesellschaft zurückzukehren. Eine »Komödie« hat Brecht seinen Erstling genannt. Aber es ist die bittere Komik der Verzweiflung, die »Trommeln in der Nacht« erfüllt.
Eine Verzweiflung, die aus dem Krieg und den politischen Kämpfen danach erwächst. Genau das macht dieses Frühwerk heute wieder so interessant. Natürlich ist Brechts expressionistische Sprache fest in den 1920er Jahren verwurzelt, aber das Wilde, Raue, das sie so unvergesslich macht, trifft einen Nerv unserer Zeit, den die Inszenierung von Felicitas Brucker, die mit ihren Münchner Ibsen-Arbeiten Aufsehen erregt hat, präzise freilegen wird.