Prinz, Bauer, Jungfrau! Prinzessin, Bäuerin…Halt! Mit „Der Fall Ransohoff – Frauen im Karneval“ bringt das Kollektiv „A3“ eine packende Stückentwicklung auf die Bühne, die Vergangenheit und Gegenwart des Karnevals miteinander verknüpft und dessen politische Bedeutung neu beleuchtet. Ausgangspunkt ist Gerti Ransohoff, einer der ersten Büttenrednerin im Kölner Karneval: Verheiratet mit einem jüdischen Kaufmann, endet ihre Karriere 1932 tragisch.

Das Stück erzählt jedoch nicht nur die Geschichte Ransohoffs, sondern nutzt sie als Ausgangspunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit überholten Rollenklischees und erneut aufkommenden rassistischen Strömungen in unserer Gesellschaft.

Dabei wird das Traumbild eines toleranten Karnevals mit Zugänglichkeit und Teilhabe für alle entworfen. Auf Gertis Spuren forscht „A3“ nach dem ungenutzten Potenzial dieser ursprünglich als Plattform des politischen Widerstands gedachten Veranstaltung, dem Karneval und den blinden Flecken, die sich im Konfettiregen oft verstecken. Mitreißend und kritisch entwirft das Ensemble so die Vision eines intersektionalen Karnevals, der Raum für alle bietet – bunt, zugänglich und politisch stark.