
Ihr Jahrzehnt waren die 90er: In einer Dekade, die – aufs Gröbste heruntergebrochen – mit Nirvana stark anfingen, mit den jungen Oasis einen Peak in der Mitte hatten, ansonsten aber im oft allzu plump daherkommenden Nu-Metal-Gestampfe endeten und in der Versenkung verschwanden, sorgte die englische Band Skunk Anansie vor allem in Deutschland für einige Momente des Hochgefühls mit Songs wie „Hedonism“ oder „Weak“ und einer für die damalige Zeit geradezu bahnbrechenden gesellschaftspolitischen Dringlichkeit.
Zu verdanken hatten und haben die nach wie vor umtriebigen Skunk Anansie den Erfolg vor allem ihrer Frontfrau Deborah Anne Dyer alias Skin, die von Beginn an mit einer alle Grenzen der Limitierung sprengenden Stimme, Lyrik sowie einer maximal intensiven Bühnenpräsenz nicht nur über zerbrochene Liebe und innere Dämonen sang – sondern bereits vor gut 25 Jahren auch Themen wie Feminismus und Empowerment aufs Tableau brachte.