Die Geschichte der Modefotografie ist so alt wie die Geschichte der Fotografie selbst. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Vorläufer: Adolphe Braun hielt die Comtesse Virginia Oldoini am Hof Napoleons III. in verschiedenen Kleidern fest. Die Edeldame gilt damit als das erste Fotomodel der Geschichte.
Aufnahmen aus den 1920er und 30er Jahren zeigen die zarten Anfänge der Modefotografie. Mondän begegnen den Besucher*innen die Models beispielsweise bei Yva, die nachhaltig von den künstlerischen Tendenzen ihrer Zeit wie dem Neuen Sehen beeinflusst ist. Fotograf*innen wie Hermann Landshoff bringen die neuste Haute Couture mit Beginn der 1950er Jahre auf die Straße, hinein ins öffentliche Leben. Sie beweisen, dass Modefotografie ganz und gar nicht schillernd sein muss, sondern ebenso durch dynamische Schwarz-Weiß-Fotografien überzeugen kann.
Neue fotografische Positionen wie Martin Parr, Alex Webb oder Isabelle Wenzel zeigen innerhalb der Schau ungewöhnliche und farbenfreudige Wege, um Mode gekonnt in Szene zu setzen.
In einem spanungsvollen Miteinander treten die Aufnahmen in einen Dialog, der verdeutlicht, welche Grenzen die Modefotografie in fast 100 Jahren ausgetestet hat. Schlaglichtartig geben die fotografischen Positionen darüber hinaus Aufschluss über die Wechselwirkung zwischen Mode, gesellschaftlichen Veränderungen und historischen Ereignissen.
Fotograf*innen
Eve Arnold, Sibylle Bergemann, Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Gerti Deutsch, Lotte Jacobi, Barbara Klemm, Hermann Landshoff, Robert Lebeck, Cristina de Middel, Inge Morath, Martin Munkácsi, Ruth Orkin, Martin Parr, Max Scheler, Jérôme Sessini, Hugo Thomassen, Alex Webb, Donata Wenders, Isabelle Wenzel, Yva