"Was kann man mit einem Faden machen?", diese Frage treibt sie um. Seit dem Studium bei Josef Albers in den 1950er-Jahren an der Yale School of Art formuliert Sheila Hicks ihre künstlerischen Antworten. Mal wird ein flauschiges Knäuel aus dem Faden, mal ein faseriger Wasserfall, mal bunte Wollwürste, mal weiches Wurzelwerk oder ein Berg aus bunten Bäuschen. Ein halbes Jahrhundert lang bewegte sich die heute 90-jährige Bildhauerin mit solchen Arbeiten aus Wolle, Synthetik oder Flachs am Rande des Kunstbetriebs. Seit einige Jahren jedoch dreht die lange schon in Paris lebende Künstlerin ihre Runden durch internationale Ausstellungshäuser. Das Josef Albers Museum in Bottrop und die Kunsthalle Düsseldorf haben sich nun zusammengetan und präsentieren sie in der deutschlandweit ersten institutionellen Einzelausstellung. Während Bottrop das komplette Werk überblickt – von 1955 bis heute – wird Düsseldorf aktuelle Arbeiten, darunter neueste Material- und Formexperimente, von Sheila Hicks zeigen.