Der Weihnachtsmarkt im LWL-Freilichtmuseum Hagen ist ein Handwerkermarkt, der durch seine Kulisse, Arbeitsvorführungen und handgefertigten Einzelstücke besticht: Die stimmungsvolle Beleuchtung an den vielen historischen Fachwerkhäusern und Werkstätten leitet Besucher*innen von einem Zentrum der Kreativität zum nächsten. Hier werden Arbeitsmethoden vorgestellt, die vor rund 200 Jahren in Westfalen-Lippe noch aktiv genutzt wurden, und Kunst- wie Alltagsobjekte feilgeboten.
An einer Ecker schlägt der Schmied auf den Amboss, um das glühende Metallstück zu formen. Anderorts schraubt ein Holzmacher gerade die Füße einer neuen Kunstfigur an, um aus dem bearbeiteten Holzscheit ein Ganzes zu machen. Neben dem Druckmeister, Seiler und Schuhmacher fehlt auch das Handwerk des Destillators nicht, der Glühwein und Hochprozentiges ausschenkt. Die kulinarischen Gaumenfreuden reichen auf dem Markt von der Mettwurst und dem Schinken aus der museumseigenen Räucherei bis hin zu frisch gebackenem Brot aus dem historischen Schanzenofen. Überall können Gäste im Alten etwas Neues für sich entdecken, erleben und probieren.
In der Dunkelheit schweift das Auge mal von einem Tisch mit Filz- und Stoffarbeiten zur Auslage mit Designerschmuck, um schließlich beim Schaukasten mit Bienenwachskerzen und Räucherwerk auszukommen. Oberstes Gebot des Marktes ist es, keine Massenwaren anzubieten, sondern Besuchenden nur individuell gefertigte Objekte zu präsentieren – sie sogar selbst teilhaben zu lassen und ihnen die Berufe lebendig vorzustellen.
Während stimmungsvolle Live-Musik von Chören und Orchestern die Menschen auf die Freiflächen lockt, sorgt nicht weit entfernt Sankt Nikolaus im feierlichen Bischofsornat für zufriedene Kinder. Und bei wem die gesungene Aufforderung „Lass uns froh und munter sein“ nicht sofort wirkt, für den holt er kleine Geschenke aus dem Beutel. – Je nach Wetterlage zieht der romantische Weihnachtsmarkt im LWL-Freilichtmuseum Hagen zwischen 22.000 und 25.000 Gäste pro Saison an.