Mit Kreide, Bleistift und Tusche lässt Robert Nippoldt das Berliner Stadtschloss in seiner alten Form wieder auferstehen oder gibt der Gedächtniskirche wieder ihr Dach zurück. Willkommen im Berlin der 1920er Jahre! Dank Kamera und Groß-Projektion bringt der Münsteraner Illustrator seine Zuschauer*innen ganz nah ran – an jedem Strich, den die Künstlerhand zu Papier bringt.
Dabei sind die während der Schau an die Leinwand projizierten Zeichnungen nur ein Teil des Repertoires. In perfekter Symbiose von Ton, Schauspiel und Bild entsteht eine Scherenschnitt-Inszenierung der brechtschen Seeräuber-Jenny. Die Comedian Harmonists zerlegen in sicht- und hörbarer Ekstase einen Konzertflügel. Man flaniert wachen Auges durch die Hauptstadt und mit einer Slapstick-Nummer wird den Anfängen des Tonfilms gehuldigt.
Das alles wird belebt, kommentiert und inspiriert durch die drei Musiker*innen des Trio Größenwahn, die den Klassikern der damaligen Zeit neues Leben einhauchen.