Tommy (Janis Kuhnt) ist empfindsam und ängstlich, Annika (Susanne Schieffer) hingegen ziemlich smart – und beide sind schon von vorneherein nicht so überzeichnet wohlerzogen, wie sie aus heutiger Betrachtung bei Astrid Lindgren aussehen. Das Theaterstück zu "Pippi Langstrumpf" greift sich einige der Buchszenen heraus und hängt sie in rascher Folge aneinander, so fühlt es sich an wie ein kunterbunter Zeitraffer von Pippis Leben unterlegt mit teils anrührenden, teils rockigen Liedern (Musik: Oliver Siegel).
Die unkonventionelle Pippi (Gesa Schermuly) und ihr als Pantomime angelegter Buddy Herr Nilsson (Luise Kinner) wechseln dabei angenehm zwischen Klamauk und Gefühlen, hier wird zugelassen, dass Pippi ihre Eltern vermissen darf, kurz bevor Frau Prysselius (Stefan Irmhaus), die Pippi in ein Waisenhaus stecken will, unter großem Gejohle des Publikums zum Seilspringen gebracht wird. Auch die Lehrerin (Oliver Baierl) wird von einem Mann gespielt und geht einfühlsam auf Pippi ein, wohingegen in einem Song deutlich gemacht wird, dass jeder auf seine Weise stark sein kann, und Pippi mit ihrer körperlichen Stärke nicht das Vorbild für alle Kinder im Saal sein muss.
Empfohlen für Kinder ab 5 Jahren.