
Das neue Stadtarchiv wurde inzwischen am Eifelwall errichtet. An der Einsturzstelle soll ein Ort der Erinnerung und Kultur entstehen. Nach derzeitigen Prognosen wird die Baugrube jedoch noch bis 2032 existieren. Mit ihrer künstlerischen Intervention „Panorama-Waidmarkt“ betreibt das Rotterdamer Kollektiv Observatorium Spurensuche. Basierend auf Baugutachten, Protesten, Gerichtsurteilen, Faktensammlungen und Beschlüssen, entsteht seit November 2024 ein zweiteiliges Projekt unter dem Titel „Die Zukunft des Stadtgedächtnisses – Neue urbane Räume für eine Kultur des Erinnerns“.
Im ersten Teil des Projekts reiste Andre Dekker von der Künstlergruppe Observatorium mit einem mobilen Zeichenstudio durch öffentliche Einrichtungen und Orte rund um die Einsturzstelle, um gemeinsam mit Interessierten die „Leerstelle“ im Stadtgefüge zu beobachten und zeichnen.
Das mobile Zeichenstudio bildet nun das Herzstück des Pavillons, der im Mittelpunkt der abschließenden Projektphase steht (bis 29.6.). Alle sind eingeladen, dort zeichnend oder schreibend etwas zum „Panorama Waidmarkt“ beizutragen. Wie hat der Archiveinsturz und dessen Folgen das Lebensgefühl der Kölner*innen beeinflusst, diese Frage steht im Zentrum der Statements. Die gesammelten Erkenntnisse werden dem Kölner Historisches Archiv als „Logbuch der Zwischenzeit“ übergeben.
