Die Begeisterung für „sein“ Instrument erfasste den in Aachen geborenen Belgier Olivier Chavet schon früh, bereits im Kindesalter begann er seine musikalische Ausbildung am klassischen Schlagwerk. Sein Interesse an Pop- und Rockmusik führte ihn zunächst zu verschiedenen Bands und sorgte für die ersten Live-Erfahrungen. Als Jugendlicher entdeckte er dann den Jazz für sich. Neben seiner Leidenschaft für Musik entwickelte er aber auch eine ganz besondere Beziehung zur Natur, weswegen er sich nach dem Abitur zunächst für ein Studium der Agrarwissenschaft entschied. Doch schließlich führte ihn sein Weg ans Conversatorium in Maastricht, wo er Jazzschlagzeug studierte.

Aus der Arbeit als Sideman in verschiedensten Jazzformationen wuchs das Vertrauen in die eigene musikalische Kreativität und der Gedanke an ein eigenes Album nahm Formen an. Die Musik zu seinem Debüt „Racines“ entstand „ohne Plan, aus spontanen Momenten der Ruhe heraus“, wie er selbst sagt, denn „Musik ist und bleibt ein riesiges Abenteuer.“

Chavet gelingt es, seine beiden Leidenschaften Musik und Natur auf dem Album zu vereinen, beides ist wie ein Wurzelgeflecht (daher auch der Titel, „Racines“ bedeutet ins Deutsche übersetzt Wurzeln) miteinander verbunden. Die soulorientierten Songs spiegeln den Wunsch nach einem einfachen, der Natürlichkeit zugewandten Leben. Dabei verkörpert die Wurzel als Lebensanker den gerade in diesen Zeiten so dringend benötigten Zusammenhalt. Eine gelungene Mischung von sehr ruhigen Momenten über groovige, natürlich rollende Motive bis hin zum kraftvollen musikalischen Ausdruck. Nicht aufdringlich schreiend, sondern zum genauen Hin- und Zuhören einladend.

Musikalisch getragen von seinem Quintett, allesamt sorgfältig ausgewählte Musiker:innen, „die eine grundlegende Entspanntheit und ein gewisses Urvertrauen mitbringen.“