Literatur

Duisburger Akzente 2024: Caroline Wahl liest aus “22 Bahnen“

13.03.2024
Carolin Wahl ist mit ihrem Roman „22 Bahnen“ gleich auf der Spiegel-Bestseller-Liste gelandet. Buchhandlungen kürten das Debüt der Rostocker Autorin zum „Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023“. In dem Roman erzählt sie eine Liebesgeschichte – und von Sucht.

22 Bahnen. Wenn es geht, jeden Tag. So viel schwimmt Tilda, wenn sie Pausen braucht. Von ihrer alkoholkranken Mutter, dem Job im Supermarkt, den komplizierten Aufgaben ihres Mathestudiums, dem durchgetakteten Alltag. Und weil sie Kraft schöpfen muss - für ihre kleine Schwester Ida. Denn in ihrem Debütroman "22 Bahnen" beschreibt Carolin Wahl (auch) die Suchtgeschichte von Tildas Mutter. Und den verzweifelten Kampf zweier Schwestern, damit umzugehen.

Lakonisch, das ist vielleicht das richtige Wort, um den Tonfall in "22 Bahnen" zu beschreiben: Wenn Tilda und ihre kleine Schwester Ida miteinander sprechen, dann nie zu viel. Und immer genug, um einander zu versichern, wie sehr die Große doch die Kleine schützen wird.

"Wir sind eine Familie. Wir sind ein intakter Organismus, wir funktionieren zusammen. Gestört werden wir nur durch den letzten Teil unserer Familie. Also eigentlich sind wir eine überwiegend intakte Familie. Zu 66,67 Prozent. Wir sind intakte Schwestern. Zu 100 Prozent."

Tapfer versuchen die beiden Mädchen ihren Alltag zu bewältigen. Während Tilda die Fünftklässlerin versorgt, jobbt, für die Uni lernt, lässt sich ihre Mutter gehen, wird handgreiflich oder versucht, sich das Leben zu nehmen.

Ida: Denkst du, dass sie irgendwann gesund wird?

Ich entscheide mich gegen eine Lüge und sage: »Nein.«

Tildas Geschichte ist eine, die von Zwängen und Verantwortung, aber auch von Liebe und Freiheit erzählt. Ein eindrucksvolles Debüt!

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13.03.2024

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