Man sagt ihm nach, er habe zu traditionell geschrieben. Stimmt das? Die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ jedenfalls wird Humperdincks größter Erfolg. Danach schreibt er weitere Opern nach Märchenstoffen: ob „Die Königskinder“ oder „Dornröschen“. Doch auch in diesen Vertonungen kann man den Erneuerer erkennen. In der Erstfassung der „Königskinder“ verwendet er einen neuartigen Sprechgesang, der die Welt damals verblüffte – eine Mixtur aus Sprache und Gesang, die auch die Schauspieler vor Herausforderungen stellte.
Das Theater Münster nennt die 13 Jahre später entstandene zweite Fassung eine „Oper voller Prophezeiungen und tiefsinniger Symbolik“. Clara Kalus inszeniert zu einem Bühnenbild von Dieter Richter. Henning Ehlert dirigiert Humperdincks Musik.