Das Stummfilme nicht langweilig sind, zeigt auch in diesem Jahr das abwechslungsreiche Programm im Arkadenhof der Universität Bonn. Von Drama und Slapstick-Komödie mit Stummfilmgrößen wie Buster Keaton, Charlie Chaplin und Laurel & Hardy bis zum Experimentalfilm mit Animationen, Überblendungen und Montagen ist alles dabei.
Anlässlich der Eröffnung des 40. Bonner Sommerkinos läuft ein Stummfilm, der 1985 als erster auf dem Festival zu sehen war: "Ballet Mècanique" gilt als Schlüsselwerk des Avantgarde-Kinos und verbindet abstrakte Bilder zu einer dadaistischen visuellen Tour de Force. Die Live-Musik zu Fernand Légers Werk aus dem Jahr 1924 kommt von Paul Rittel und Tobias Stutz.
Eine klassische Slapstick-Komödie aus den Hal Roach Studios, die man – nicht zu Unrecht – die „Lachfabrik der Welt“ nannte ist sicherlich "Slipping Wives / Haltlose Frauen" von 1927. Hier wird der eigentliche Star des Films (Priscilla Dean) von zwei Nebendarstellern überstrahlt, die kurze Zeit später zu einem der berühmtesten und beliebtesten Komikerpaare avancierten: Stan Laurel und Oliver Hardy.
Als eine der originellsten und technisch raffiniertesten Stummfilmkomödien schlechthin sowie eine selbstreflexive Hommage an das Medium Film präsentiert sich "Sherlock Jr." mit Buster Keaton aus dem Jahr 1924. Natürlich fehlt in diesem Reigen auch nicht Charlie Chaplin, dessen Komödie "Behind the Screen" - mit zwölf Kurzfilmen die er 1916/17 für die Firma Mutual produzierte - zu seinen besten Werken zählen.
Am Samstag, den 17. August, zeigt das Festival dann Jacques de Baroncellis Werk "La femme et le Pantin / Wenn du zum Weibe gehst" aus dem Jahr 1929 mit musikalischer Unerstützung von Günter Buchwald (Flügel, Violine) und Frank Bockius (Schlagwerk, Percussion). Auf einer Zugfahrt lernt der alternde Adlige Don Mateo die junge Tänzerin Conchita kennen, die er bei einer Zänkerei mit einer anderen Zugreisenden verteidigt. Schon bald verliebt sich Don Mateo in Conchita, was sie durch Vortäuschungen und Psychospielchen geschickt auszunutzen weiß.
Einlass ist jeweils um 21 Uhr. Und wer es nicht nach Bonn schafft: Das Festival findet auch in 2024 wieder im hybriden Format statt.