Sommer für Sommer steigt man die schnurgerade Treppe weit hinauf. Und lässt sich immer wieder aufs Neue überraschen, von den Dingen dort oben auf dem Flachdach der Bundeskunsthalle. Diesmal heißt die Ausstellung »Interactions«, und sie bespielt nicht nur das Dach. Rund ums Haus und auch im Foyer der Bundeskunsthalle wird es munter zugehen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein: Interaktionen, Interventionen, womöglich auch Irritationen sollen die Besucher*innen spielend zur Kunst führen. Mit Basketball oder Tischtennisschläger, mit Tanz und Klang, Musik und Performances.

Nevin Aladağ etwa überzieht das Dach mit einer Installation aus Teppichen, Basketballkörben und Bällen, die zum Spiel und zur Kommunikation einladen. Sportlich gehts weiter mit einem Match auf  Rirkrit Tiravanijas verspiegelten Tischtennisplatten. Zum Ausruhen stehen von Hand beschriftete Sitzbänke von Finnegan Shannon bereit. Bevor man dann an den Fußballtorwänden von Olaf Nicolai seine Treffsicherheit testen kann.

Dauerhaft im Programm: die begehbare Steilkurve auf dem Flachdach. Inspiriert von der legendären Teststrecke auf dem Dach des 1923 eröffneten Fiat-Werks in Mailand, hatte die Berliner Künstlerin Bettina Pousttchi letztes Jahr eine Steilrampe bauen lassen, die trotz ihrer beachtlichen Steigung begehbar ist. Nach dem Kunsterlebnis auf der Rampe muss man zurück nicht die lange Treppe nehmen. Auf Carsten Höllers Spiral-Rutsche geht’s schneller und spaßiger hinab. Unten sorgt der Wasserpavillon von Jeppe Hein für Erfrischung.