
Was wissen wir wirklich über Karl den Großen? Christlicher Kaiser und Frauenheld, Analphabet und Bildungsreformer, "Baumeister Europas" und blutrünstiger Kriegstreiber – die Quellenlage ist dürftig, voller Widersprüche und Lücken. "House of Karls" - schon der Titel verspricht einen neuen Blick auf den Frankenkönig seine Geschichte. Durch den Filter der modernen Popkultur schaut das Rap-Musicals des Aachener Trios Dlé (Florian Hertweck, Malcolm Kemp und Tim Knapper) . Entsprechend wild mischen sich in Florian Hertwecks Inszenierung historische Fakten und spekulative Fiktion. Dialoge und Rap-Songs verbinden sich zu einer alternativen Version deutscher und europäischer Geschichte. Einer Vision, die ganz bewusst betont, dass jede Form von Geschichtsschreibung ein Konstrukt ist. Also erschaffen Dlé und ihr Ensemble ihr eigenes nicht ganz ernstgemeintes Bild von Karl dem Großen und feiern dabei noch den europäischen Gedanken.