1929 beschloss der österreichische Komponist Franz Schreker, „einmal ein ganz primitives, naives Theaterwerk, eine Oper für Jedermann“ zu komponieren. Folglich nannte er sein neues Werk im Untertitel „Große Zauberoper“. Das klingt nach „Zauberflöte reloaded“. Doch ganz so einfach ist es nicht. Zwar stammt die literarische Vorlage aus der Zeit der Romantik, also aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, doch als Schreker sein eigenes Libretto schreibt und die Musik dazu komponiert, sind die Zeiten mehr als brüchig. Der Erste Weltkrieg hallt nach, neue Konflikte schwirren durch die Luft. Schließlich wird „Der Schmied von Gent“ 1932 in Berlin uraufgeführt. Es sollte Schrekers letzte Oper sein. Ein „singspielhaftes Opus mit nüchterner Klangsprache, dabei grotesker Komik“ nennt das Theater in Münster diese Oper. Henning Ehlert dirigiert sie dort, Magdalena Fuchsberger übernimmt die Regie-Arbeiten.