"Grmpf", schon bei dem Versuch, diesen bizarren, noch aus den 1990er Jahren stammenden Neologismus auszusprechen, merkt man, wieviel Frust in ihm steckt, aber auch wieviel comichafte Ironie. Genau diese Mischung aus echtem Zorn und augenzwinkerndem Spott passt perfekt zu unserer Zeit, in der wir scheinbar ständig von großen gesellschaftlichen Krisen und kleinen persönlichen Katastrophen heimgesucht werden.

Und sie trifft natürlich auch genau ins Herz der Situation, in der sich das Schauspiel Köln in seinem 13. Interimsjahr befindet. Mit ihrer "musikalischen Baustelle" reagieren Regisseur Rafael Sanchez und der Autor auf die Widrigkeiten, mit denen längst nicht nur das Kölner Theater zu kämpfen hat.