Er ist immer wieder gut für Besucherrekorde und ständig präsent in internationalen Ausstellungshäusern. Dennoch kann der Düsseldorfer Kunstpalast nun neugierig machen. Mit der größten Gerhard-Richter-Ausstellung in Deutschland seit zehn Jahren. Die Schau führt durch alle Werkgruppen und Schaffensphasen. Gezeigt werden mehr als 130 Arbeiten, von denen viele selten oder noch nie öffentlich zu sehen waren. Denn Kurator und Richter-Experte Markus Heinzelmann konnte auf zahlreiche Leihgaben aus Privat- und Firmensammlungen im Rheinland zurückgreifen, Werke, die in der Regel dem privaten Kunstgenuss vorbehalten bleiben.

Gerhard Richter war 1961 aus Dresden hierhergekommen und hatte nicht nur Gleichgesinnte wie Sigmar Polke und Konrad Lueg gefunden, sondern auch viele Fans in der umtriebigen Sammler*innenschaft, die sich rund um die jungen Galerien in Düsseldorf und Köln gebildet hatte. So kann die Schau von den frühen 1960er Jahren bis in die jüngste Gegenwart führen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Malerei: Mehr als 70 Gemälde sind zu sehen. Darunter erste schwarz-weiße Fotobilder, strenge Farbtafeln und graue Bilder, dann monumentale Landschaften und schließlich letzte ungegenständliche Gemälde aus dem Jahr 2017.