Kunst

"Fragmente einer Wirklichkeit, die einmal war" im Ludwig Forum

14.03.2024 - 27.10.2024
Veranstaltungsort
Ludwig Forum
In den 1980er und 90er Jahren haben Irene und Peter Ludwig in der ehemaligen Sowjetunion und im Ostblock Kunst gekauft. Aachen zeigt nun Teile des kaum bekannten Konvoluts - vor allem Werke aus der Ukraine.

Auch hinter dem Eisernen Vorhang war das Sammlerpaar unterwegs. Zwischen 1979 und 1996 hatten Peter und Irene Ludwig in der ehemaligen Sowjetunion und weiteren damaligen Ostblockländern rund 1800 Kunstwerke zusammengetragen. Aachen hat nun ein Forschungsprojekt gestartet, das sich vornimmt, dieses umfangreiche, selten gezeigte und kaum bekannte Konvolut neu zu sichten und zu erforschen. Teil davon ist diese Ausstellung. Sie konzentriert sich auf Werke, die oft in den 1970er und 80er Jahren entstanden und auf unterschiedliche Weise mit der Ukraine verbunden sind. Einige erzählen vom Rückzug ins Private als Form des künstlerischen Widerstands. So etwa Arkadij Petrovs anachronistisch wirkendes Gemälde von 1970: ein ländliches Idyll mit Familie im Donbass. Die Flucht zu entlegenen Orten, fern des Zugriffs der Zentralregierung, war charakteristisch für das subversive Unterlaufen der Kunstdoktrin. Andere lassen das Erbe der russischen Avantgarde durchscheinen. Oder sie zeigen Ironie im Umgang mit der fortschreitenden Auflösung der Sowjetunion – allen voran der gebürtige Ukrainer Ilya Kabakov mit seiner Kunst. Aachen zeigt etwa die Arbeit „In der Ecke“, in der Kabakov zwischen 1977 und 1988 die Leere thematisiert – mit deutlicher Anspielung auf die Allmacht des Staates und die kaum vorhandenen gesellschaftlichen Freiräume. Auf jeden Fall belegen sie in all ihrer Vielfalt, dass die generalisierende Sicht auf die „osteuropäische Kunst“ eine Revision verlangt.

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"Fragmente einer Wirklichkeit, die einmal war" im Ludwig Forum

14.03.2024 - 27.10.2024
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