Wer nach einer Allianz von bildender Kunst und Musik sucht, stößt unweigerlich auf die Fluxus-Bewegung. Für die Künstler*innen der in den 1960er-Jahren entstandenen Gruppe spielten Klanginstrumente bei den für sie charakteristischen Performances die erste Geige. Joseph Beuys, John Cage, George Maciunas, Yoko Ono oder Nam June Paik, sie alle setzten Instrumente in unkonventioneller Weise ein, um unsere Vorstellungen von Kunst – und von Musik – zu erweitern. Improvisation und Einbindung des Publikums waren dabei besonders wichtig.
Um dieses Zusammenspiel von Musik und Kunst vor Augen und in die Ohren zu führen, lässt sich kaum ein besserer Ort denken als das Museum Schloss Moyland: Mit mehr als 2.500 Exponaten besitzt das Haus eine der umfangreichsten Fluxus-Sammlungen schlechthin.
Judith Waldmann, die Kuratorin der Ausstellung, legt einen Schwerpunkt auf Meilensteine der Fluxus-Bewegung, die in Nordrhein-Westfalen verortet sind. Dazu gehören das Festival „Festum Fluxorum“, das 1963 an der Kunstakademie Düsseldorf stattfand, das „24 Stunden-Happening“ in der Wuppertaler Galerie Parnass sowie diverse Konzerte und Aktionen, die in Düsseldorfs legendärem Lokal Creamcheese über die Bühne gingen.
Von den Rebell*innen der ersten Stunde baut Waldmann eine Brücke zur Gegenwartskunst: David Horvitz, der 2020 den George Maciunas Förderpreis erhalten hat, bespielt mit seinen multisensorischen Arbeiten sowohl Fassade und Treppenaufgang von Schloss Moyland als auch den Park. Am 17. September ist der Amerikaner (Jahrgang 1982) mit der Performance “Let us keep our own noon“ live zu erleben: Das Publikum ist eingeladen, goldene Glöckchen erklingen zu lassen und auf diese Weise ins musikalische Fluxus-Geschehen einzugreifen.