Kunst

Fluxus-"Kartoffeloper" auf Schloss Moyland

24.02.2024
Feststehende Noten gibt es keine. Dafür werden Kartoffeln auf dem Boden platziert - zur Finissage der Schau "Erdung" interpretiert Aleksandar Timotic das Fluxus-Kunstwerk der "Kartoffeloper" neu.

Aleksandar Timotic wurde als Student von Marina Abramovic im Rahmen der Pina-Bausch-Professur der Folkwang Universität der Künste bekannt. In der von Abramovic und Billy Zhao kuratierten Abschlussausstellung "54 Hours" im Museum Folkwang weckte er mit seiner Performance "Are you Hungry?" öffentliches Interesse. Sie bestand darin, dass er Museumsbesucher*innen dazu einlud, an einem großen, runden Tisch mit ihm Kartoffeln zu schälen und von Zeit zu Zeit aufstand, um serbische Volkslieder zu singen. Mit dem Projekt bezog er sich auf die serbische Kultur, in der, nach seinem Gefühl, Liebe vor allem durch gemeinsames Kochen und Essen und in der Musik zum Ausdruck gebracht wird.

Mit der "Kartoffeloper" widmet sich Aleksandar Timotic nun einer mittlerweile historischen Fluxus-Performance aus dem Jahr 1969, die, typisch für die Fluxus-Aktionen der 1960er Jahre, den tradierten Musikbegriff und vordefinierte Herangehensweisen an Komposition aufbricht. Zur Finissage der "Erdung"-Ausstellung will er die "Kartoffeloper" (Original: Henning Christiansen) neu interpretieren. Dazu wird der Event Score (also die Beschreibung, wie eine Performance ausgeführt werden soll) mit der Stimme des Künstlers, weiteren Sänger*innen und Instrumenten musikalisch umgesetzt. Dieses Stück unterscheidet sich von anderen Opern dadurch, dass die Noten nicht feststehen, sondern sich durch das Platzieren von Kartoffeln innerhalb improvisierter Notenlinien auf dem Fußboden ergeben. Der Musiker bestimmt bzw. improvisiert die aufzuführende Komposition.  

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